"WOHIN WILLST DU?" Jugendkongress des JMB Berlin 2019

take action for your education! Neue Bildung braucht das Land!

Unseren vierten Jugendkongress haben wir am 17. August veranstaltet. Dieses Jahr waren wir mit dem Motto „take action for your education!“ unterwegs. Gemeinsam mit allen Teilnehmenden der Veranstaltung haben wir über konkrete Maßnahmen gegen Rassismus und Diskriminierung in der Bildung diskutiert, uns auf kreative Art und Weise zu unseren Wünschen nach einer anderen, einer besseren Bildung ausgedrückt.

Lehrkräftemangel, das Fehlen einer interessanten Lernumwelt, Rassismus und Diskriminierung in Lerninhalten und Schulbüchern rassismus- und diskriminierungsbehaftete Lerninhalte sowie Schulbücher -und diese Dinge sind nur ein Teil des Problems in unserem Bildungssystem.  

Die Jugendlichen haben aber nicht nur Probleme sondern auch Bedürfnisse und Wünsche. Wie kann eine Bildungseinrichtung auf die Probleme eingehen, bei der Befriedigung der Bedürfnisse sowie bei der Verwirklichung der Wünsche helfen? Diese  Fragen wurden im Rahmen des Jugendkongresses in den Raum geworfen und gemeinsam wurde an Antworten gearbeitet.

Als Einstieg gab es einen leckeren Brunch, der für ein entspanntes Ankommen sorgte. Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, sich in dieser Atmosphäre auszutauschen. Kurz danach gingen alle raus, um sich bei einem Spiel kennenzulernen. Anhand verschiedener Fragen konnten die Teilnehmenden die ersten Gemeinsamkeiten zueinander entdecken.

Anschließend wurden alle Gäste offiziell vom Usama Abdurahman, Mitglied des Sprecher_innenrats von JMB, begrüßt sowie über den Tagesablauf informiert. Daraufhin folgte die Podiumsdiskussion mit den Gästen Aliyeh Yegane (Anlaufstelle für Diskriminierungsschutz an Schulen), Tugba Tanyilmaz (i-Päd), Medya Koflî (KOMCIWAN und Sprecherin von JMB), Rafael Rickfelder (Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Berlin) über das Thema, welche konkreten Maßnahmen erdenklich wären, damit Rassismus und Diskriminierung in der Bildung möglichst eliminiert werden. Fragen aus dem Publikum bereicherten die Diskussion. Es wurden aus Erfahrungen berichtet, Frustrationen wurden geäußert und vor allem die Rolle der Schule in dieser Thematik betont.

Danach stellten die Leitungen der Workshops auf der Bühne ihre kreativen Arbeitsgruppen vor. Die Jugendlichen haben sich nach Interesse zugeteilt und weiter ging es in verschiedenen Räumen mit den Workshops.

 

Die Leiter_innen der Workshops haben alle berichtet, dass sie mit einer intensiveren Kennenlernrunde starteten, damit innerhalb der Gruppe besser zusammengearbeitet werden konnte. Alle Workshops haben um mehr Zeit gebeten, weil die Jugendlichen voll dabei waren und ihre Arbeiten vollenden wollten.

Nach einer kurzen Pause ging es im Programm mit der Präsentation der Ergebnisse von den Workshops weiter:

Im POERTY SLAM-WORKSHOP von Sami (i,slam) erfuhren die Jugendlichen, wie sie ihre Gedanken auf ein Blatt Papier bringen können. Alle haben gemeinsam an einem Text gearbeitet und am Ende trugen sie diesen Text vor.

Im Workshop QUEER - WAS? WIE? WO? von Flora und Camille (Queer@School) ging es um das Thema Mode und Queerness, dass Queer in den Modezeitschriften u.ä. (nicht) vorkommt und Heteronormativität in vielen Ebenen ersichtlich wird.

Im THEATER-WORKSHOP von Dalia (Theater-X) haben die Jugendlichen gemeinsam kurze Stücke geschrieben, die Einblicke in den Alltag der Schüler_innen ermöglichten, und diese aufgeführt..

Abschließend haben die Mädels von dem RAP-WORKSHOP mit ihrer Leiterin Mc Josh die Bühne gerappt – natürlich mit einem gemeinsam geschriebenen Rap-Song zum Thema Leistungsdruck in der Schule!

 

Darauffolgend fand die begehrte Quizrunde statt, deren Belohnung ein JMB-Jutebeutel voller Süßigkeiten war. Die Jugendlichen bildeten Teams, um die Fragen zu beantworten. Am Ende gewannen die „Queens of Berlin“ die Runde und haben die Süßigkeiten untereinander geteilt. Auch diejenigen, die keine Süßigkeiten bekamen, kamen nicht zu kurz, denn zum krönenden Abschluss gab es ein Get Together mit einem leckeren Buffet.

 

Die Veranstaltung kam bei den Teilnehmenden sehr gut an. Sie hatten Spaß, waren kreativ und haben etwas dazu gelernt. Empowerment in seiner besten Form! Wir als JMB haben uns darüber sehr gefreut, dass unser vierter Jugendkongress in Folge ein Erfolg war. Daher wünschen wir uns, diese Kongresse weiterhin planen zu können. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!


Dokumente zum download

„WOHIN WILLST DU?“ 5. Jugendkongress des Jugendmigrationsbeirats Berlin 2020 – digital

Wie kannst Du offen & sichtlich teilnehmen an der Gesellschaft?

 

Im ersten Teil des diesjährigen Jugendkongresses bietet der JMB eine digitale Workshopreihe am 2. Dezember 2020, von 17:00 bis 20:00 Uhr an. Jungen Menschen bekommen damit einen spielerischen und kreativen Rahmen, indem sie erkunden können, wie gleichberechtigte Teilhabe gelebt werden kann.

Mit dem JMB Forum am 9. Dezember 2020, von 17:00 bis 20:00 Uhr können junge Menschen im Anschluß ihre Erfahrungen mit Vertreter:innen aus der Verwaltung, Politik und der Zivilgesellschaft austauschen.

Zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltung wird Said Haider, Sozialunternehmer und geschäftsführender Vorstand des Datteltäter e.V. uns inspirieren mit seinem ganz persönlichen Lebensweg: von den Datteltäter:innen über den Chatbot – der von Diskriminierung betroffene Menschen über ihre Rechte informiert – bis hin zu Poesie.

In vier parallel laufenden, digitalen Workshops können sich die Teilnehmer:innen im Anschluß für ihre eigene Position im gesellschaftlichen Miteinander aus Mehr- und Minderheiten stärken. Folgende Themen wie digitaler Aktivismus, Umgang mit Alltagsrassismus, Wertebildung und Klimagerechtigkeit sind geplant. Wir möchten sensibilisieren für die Auseinandersetzung mit Formen von Diskriminierung und dem unterschiedlichen Zugang verschiedener Teile der Bevölkerung zu gesellschaftlicher Teilhabe.

Im Rahmen eines Forums haben junge Menschen eine Woche später die Möglichkeit sich mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung und der Zivilgesellschaft über ihre Visionen für die Zukunft auszutauschen und den Weg zur Verwirklichung durch neue Kooperationen zu ebnen.

Neben Frau Filiz Polat, MdB (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag) werden Frau Eren Ünsal von der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung sowie Gülcan Nitsch, Geschäftsführende Gesellschafterin von Yeşil Çember dabei sein. Die Videos über die aktuelle Zusammenarbeit mit der BSR – Berliner Stadtreinigung könnt Ihr auf YouTube sehen.
Außerdem mit dabei ist Abilaschan Balamuraley, angehender Kulturwissenschafter und Vermittler, Diversity Peer Trainer sowie die neue Moderation für „Politik und Gesellschaft“ von eklärmirmal auf Instagram. Angefragt wurde auch Derviş Hızarcı, Programmdirektor der Alfred Landecker Foundation.

 


 

Parallel stattfindende Workshops

Digitaler Aktivismus

Aktionskunst DIGITAL mit den Radikalen Töchtern

Sie werden euch nicht nur inspirierende Beispiele von Aktionskunst zeigen, sondern euch auch Ideen an die Hand geben, wie ihr ins Handeln kommt.

Die Radikalen Töchter inspirieren zu wirkungsvollen, spektakulären Protestformen, die zum Nachahmen begeistern. In Ausbildungscamps empowern sie Menschen dazu , politisch aktiver zu werden. Das Ziel: Demokratie muss sexy werden, wir alle müssen uns einsetzen. Für Menschenrechte. Für Utopien und Visionen. Denn die Welt braucht neue revolutionäre Ideen und Maßnahmen, wenn wir unsere Herausforderungen und Probleme lösen wollen.

Künstlerische Strategien und kreative Taktiken empowern zur Selbstwirksamkeit, Zivilcourage und zur Partizipation. Tools aus Aktivismus, Kunst und Politik zeigen Teilnehmenden auf, wie einfach es ist, selbst ins Handeln zu kommen – und auch wie wichtig: In der Demokratie zählt die Stimme eines jeden und einer jeden einzelnen. Eine Demokratie lebt von der aktiven Mitgestaltung ihrer Bürgerinnen und Bürger.

 

Klimagerechtigkeit

Diversität beim Klima-Aktivismus, Sichtbarkeit POC, Kolonialer Zusammenhang

„In diesem Workshop diskutieren wir, wie globale und historische Ungerechtigkeiten mit der aktuellen Klimakrise zusammenhängen. Wir schauen uns frühere und aktuelle Kämpfe für Klimagerechtigkeit an und stellen die Frage: Was ist eigentlich die Klimabewegung in Deutschland und wie „divers“ ist sie?
Wenn Du Lust auf diesen interaktiven Workshop zu Klimagerechtigkeit hast, dann freuen wir uns auf Dich!“

Felix Tamim Nasser von Kipppunkt Kollektiv – Bildung für Klimagerechtigkeit und Aktivist bei der Volksinitiative Klimanotstand Berlin. (Berliner Bürgerinitiative, die Anerkennung des Klimanotstands durchgesetzt hat.)

Zain Assaad koordiniert seit Juli 2019 das Projekt „Locals United“ in Leipzig, studiert Kommunikations- und Medienwissenschaft und schreibt gerne Texte über Liebe, Freiheit und Solidarität.
 

Wertesystem

Eine interaktive Werte-Journey – als Selbst- und Gruppenreflexion zu deinen eigenen Werten, durch künstlerische Interventionen und Narration.

Let´s talk values
„Aus unserer Sicht sind Werte ein essenzieller Bestandteil unseres Zusammenlebens und bieten das Potenzial bewusst mit Wandel umzugehen. Mit unseren Initiativen erforschen wir so neue Wege, um gesellschaftlichen und kulturellen Herausforderungen zu begegnen und sie gemeinsam begreifen zu können. Wir schaffen Momente, die den inneren Kompass mit den gesellschaftlichen Entwicklungen abgleichen, um eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Mit Dialogen und Perspektivwechsel richten wir den Blick nach innen, um über die Werte und Emotionen anderer seine eigenen Werte neu zu entdecken.

PS: Wir sind auch keine perfekt runter meditierten Empathiemaschinen, aber wir machen uns auf den Weg nach (unseren) Werten. Seid Ihr dabei?“

Laura Ludwig und Jan Stassen vom  Museum für Werte e.V.
 

Alltagsrassismus

Was ist das eigentlich, Alltagsrassismus? In welchen Situationen manifestiert er sich und wie können wir ihm begegnen?
Umgang mit Diskriminierung im Alltag wie Racial Profiling, in der Schule, auf dem Wohnungsmarkt oder am Club-Eingang...

Gemeinsam mit euch möchte sich Dennis Sadik Kirschbaum – politischer Bildner, Antirassismus-Trainer, interreligiöser Aktivist und Slam Poet – mit dem Thema Antirassmus befassen. Dabei wird im ersten Teil der Fokus auf instutionalisierten Rassismus am Bsp. von u. a. Polizei und Schule und möglichen Interventionsstrategien legen. Im zweiten Teil werdet ihr euch dann intensiv mit der Produktion von antirasstischen Memes beschäftigen. Der Workshop beinhaltet einen theoretischen wie auch einen praktischen Teil, schließlich soll der Spaß nicht zu kurz kommen.

 



Anmeldungen

Die Teilnahme am Jugendkongresses ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt.

Bis zum 2.12.2020, 12Uhr könnt Ihr Euch für die Workshops anmelden

Die Workshops sind als digitale, geschützte Räume angedacht, die wertschätzenden und diskriminerungssensiblen Umgang befördern.
Wir möchten Diskriminierung abbauen und von Diskriminierung betroffene Gruppen unterstützen.
Das JMB Forum ist für alle interessierten jungen Menschen geöffnet. 
Die Workshops finden online und in deutscher Lautsprache statt.
Die Zugangsinformationen verschicken wir am Vormittag des 2.12.2020 an alle angemeldeten Personen.­


Der JMB wird gefördert durch: