Jahrestagung der Transferagentur für Großstädte fand am 7. und 8. September in Berlin statt. Unter dem Titel „Bildung urban. Städte gestalten Zukunft“ wurden neben Workshops, Vorträgen und Plenumsdiskussionen auch verschiedene Salons angeboten.
Der Salon DIVERSITÄT UND BILDUNG stand unter dem Motto „Von der Minderheitenförderung zu Fragen der institutionellen Praxis“ Ein Beispiel für den Perspektivwechsel und die dafür notwendigen neuen Strukturen und neuen Formate gab hierbei der JMB Berlin. Weitere Beispiele kamen aus Freiburg (Erarbeitung eines kommunalen Gesamtkonzepts Durchgängige Sprachbildung), Hamburg Altona (Bildungshaus Lurup) und Köln (Strategieentwicklung für eine diversitätsbewusste Verwaltung)
In den vorangegangenen Keynotes wurde bereits hingewiesen, dass Jugendliche aktiv partizipierende Bürger_innen sind. Das müsse von Politik und Gesellschaft mehr wahrgenommen werden.
In diesem Zusammenhang nannte Patrick, der den Beirat hier vertrat, als ein Motiv für die Gründung des Jugendmigrationsbeirats, dass es in Berlin bis dahin keine politische Vertretung von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte gab. Die Mitgliedsorganisationen des Beirats sind sehr heterogen, doch bei aller Unterschiedlichkeit ist eines gemeinsam: Die Erfahrungen mit herkunftsbedingter Diskriminierung.
Ein Anliegen des Beirats an die Berliner Bildungspolitik ist es, den alltäglichen Rassismus in Schulen mehr zum Gegenstand zu machen. Wie aktuell dieses Thema ist, verdeutlicht auch die aktuelle Studie der Stiftung Mercator. Es braucht bessere Konzepte, um rassismussensibilisierend an Schulen tätig zu sein.
„Bildung bedeutet, sich mit Dingen auseinander zu setzen, die gesellschaftlich relevant sind. Auch, wenn sie einen persönlich (beispielsweise auf Grund der Herkunft oder des Geschlechts) nicht direkt betreffen", war eine der Kernaussagen der vorangegangen Diskussionen.
In diesem Kontext kommt auch die Frage auf, was eine angemessene Auseinandersetzung mit dem Holocaust in der Migrationsgesellschaft ist. In den aktuellen Curricula werden manche jugendpolitischen Themen nicht berücksichtigt. Eine direkte Maßnahme könnte sein, die außerschulischen Angebote der Verbände näher an Schule heranzuführen. „Wir decken gesellschaftlich relevante Themen ab, die so nicht im Schulunterricht vorkommen – wie zum Beispiel die Politik in der Türkei oder der Genozid an Roma und Sinti“, so Patrick.
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